Narrenzunft Bergatreute e.V.
Narrenzunft Bergatreute e.V.

Die Anfangszeiten der Fasnet und die Geburt der Jordanhexe, dem Hagelböckle und dem Berengar

Die ersten närrischen Aktivitäten in Bergatreute und Umgebung sind schon aus dem 19. Jahrhundert bekannt.

Sie wurden von den Vereinen als Saal-veranstaltungen abgehalten. Erst nach dem 1. Weltkrieg wird auch eine Straßenfasnet durchgeführt.

Bis heute erlebt diese Straßenfasnet ihren alljährlichen Höhepunkt am “Gumpigen Donnschtig” beim Schul- und Rathausstürmen und dem anschließenden Narrenbaum setzten auf dem Dorfplatz. Die vielen ulkigen Gruppen machen unsere Bergatreuter Dorffasnet, und natürlich auch den alle zwei Jahre am Fasnetsonntag durchgeführten Umzug, zu weit über Bergatreute hinaus bekannten Narreteien.

Kurz vor der Fasnet 1972 rumorte es im Kopf von Lore Gaisbauer, aktiv beim Stadt- und Land bekannten Umzug in Bergatreute mitzumachen. Anlaß dieses Rumorens war der mitreißende Aufruf von Musikvorstand Alois Hoh im Gemeindeblättle.

Lore Gaisbauer wollte irgend etwas Bleibendes für die Dorffasnet schaffen und dachte daran, ein paar Frauen für eine einheitliche Gruppe zu gewinnen. Die große Frage war: Was soll die Gruppe darstellen? Mit Ihrer Schwester Rosl Grundmann kam sie bei einer Beratung zu nachtschlafender Zeit zu der Überzeugung, daß zur Fasnet doch recht gut ein paar quirlige Hexen passen würden. Es stand also fest, daß eine Hexengruppe entstehen soll, der sie den Namen „Jordanhexen“ geben würden. Die Jordanhexe verzaubert tagsüber die Zuschauer und lockten nachts manch weinseligen Heimkehrer ins „Jordanwasser“. Hierbei wurde der Bergatreuter Tobelbach in närrischer Weise kurzerhand in „Jordan“ umgetauft. Der Kalender zeigte zum Fasnetsonntag noch siebenTage, also mußte in Windeseile gehandelt werden. Es galt nun, auf Anhieb möglichst viele Bergatreuter für diese Idee zu begeistern. Nicht weniger als 27 Mädchen Frauen und auch ein paar junge Männer konnten innerhalb von drei Tagen mobil gemacht werden. Lore und Rosl gingen zum Stoff einkaufen. Die Nacht wurde zum Tag gemacht, denn 27 Hexen einkleiden war schließlich keine Hexerei.  Rosl nähte ohne Pause und auch die übrigen Frauen halfen tüchtig mit.

Drei Tage später, also am Fasnetsonntag war´s dann soweit. Die Hexen konnten losgelassen werden. Bei strahlendem Sonnenschein ging der Bergatreuter Umzug los. Neben vielen lustigen Wagen und närrischem Fußvolk war die neue Hexengruppe doch eine kleine Sensation. Sie fegte durch die Straßen und manche Haarpracht wurde von den Stürmischen aus der Fasson gebracht. Der närrische Abschluß im Schulhof mit großer Kundgebung und Hexentanz sowie das lustige Treiben anschließend im Adlersaal ließen diesen gelungenen Tag nicht so schnell vergessen.

Am Rosenmontagabend trat unsere Hexengruppe zum ersten Mal beim Musikball auf.

Der Anfang war also gemacht.

Im Jahr 1973 hatte sich die Hexengruppe fast verdoppelt. Immer wieder wurde der Wunsch geäußert, anstelle der bisher getragenen Plastikmasken, Holzmasken anzuschaffen. Da dies sehr kostspielig war, einigte man sich darauf, Mustermasken von verschiedenen Schnitzern anfertigen zu lassen. Schon nach kurzer Zeit fandeine Maske die allgemeine Zustimmung. 27 Hexen wollten sich unbedingtnoch in diesem Jahr eine Holzmaske zulegen.

 

Die Narrenzunft Baienfurt hat uns zu ihrem Umzug am Fasnetsamstag eingeladenJedes Jahr wurden neue begeisterte Hexen aufgenommen. Es folgten auch immer mehr Einladungen zu anderenUmzügen, z.B. ins Elsaß, Bad Waldsee, Eberhardzell, Reute und Bad Wurzach.

 

1976 wurde als zweite Maske das “Hagelböckle” nach einem Entwurf vonFranz Bauer geschaffen.

Anlaß für diese Figur war ein Erlebnis des Schussenrieder Abts Mangold, der 1685 auf dem Weg von Reute nach Bergatreute mit seinen Wallfahrern in ein fürchterliches Gewitter geriet. Die großen Hagelkörner fielen dicht, schmerzten und hatten dabei Formen wie Köpfe mit Gesichtern und dazu meist zwei Bockshörner oben drauf.

Dies konnte also nur das Wirken böser Mächte gegen die Pilgerschar bedeuten.

 

1993 wurde die bis heute letzte Maske geschaffen. Nach einem Entwurf vom damaligen Brauchtumer des Alemannischen Narrenrings und jetzigem Bergatreuter Ehrennarren Herbert Mayer entstand die Figur des “Berengar”. Er war laut “Allgäuer Chronik” im 16. Jahrhundert als Amtsperson für die Ordnung zwischen dem Allgäu und Altdorf/Weingarten zuständig. Hierher rührt auch der Narrenruf der Narrenzunft Bergatreute:   Berengar         -           Alles klar!

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19.04.2024 

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19:00 Uhr Schützenhaus 

 

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